Großinvestitionen häufig in ihrer Wirkung überschätzt

Unternehmerverband lud ins Kloster Helfta ein

Eisleben/Kloster Helfta. Welche Erwartungen Großinvestitionen in Mitteldeutschland auslösen und inwiefern sie realistisch sind, dieser Frage ging Prof. Dr. Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut in Dresden im jüngsten Klostergespräch des Unternehmerverbands Mansfeld-Südharz / Wirtschaftsregion A38 e.V. am Donnerstagabend nach.

In Analyse und Plädoyer sprach sich der renommierte Wirtschaftswissenschaftler für einen realistischen Blick abseits plakativer pauschaler Erfolgsmeldungen aus. Entscheidend für eine Bewertung sei, welchen Einfluss diese Investitionen auf die Gesamtentwicklung der Region haben. Die seien von Branche zu Branche ebenso unterschiedlich, wie Effekte für den Arbeitsmarkt, und auf das Innovationsgeschehen oder Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Angesichts der überwiegend mittelständisch geprägten Wirtschaft Sachsen-Anhalts kam Ragnitz zu dem Schluss, dass nicht Größe allein für Wachstum sorge. Es lohne sich mindestens ebenso, in die Entwicklung bestehender Unternehmen über optimierte Rahmenbedingungen und gezielte Förderpolitik zu investieren. Nicht zuletzt deshalb, weil die Erwartungen an Großinvestitionen in der Realität häufig nicht erfüllt werden.

 

Statement Michael Fritze zu den Klostergesprächen:

„Mit den Klostergesprächen in Helfta haben wir ein Format entwickelt, was über den Tag hinaus Fragen danach auf die Tagesordnung setzt, wie sich Region und Zusammenleben insgesamt entwickeln sollen. Die Lebhaftigkeit der Debatte zeigt, dass die Themen genau einen solchen Rahmen brauchen: von Rahmenbedingungen für erfolgreiches Wirtschaften über das Gewinnen junger Fachkräfte für die Region bis hin zur Russlandpolitik von Bundesregierung und EU.“

Michael Fritze, Vorsitzender des Unternehmerverbands Mansfeld-Südharz / Wirtschaftsregion A38 e.V.