Hier kommt etwas in Bewegung

Drei Fragen an Dr. Bernd Redlich

Sangerhausen. Dr. Bernd Redlich leitet seit Beginn des Jahres die Geschäftsstelle des Unternehmerverbandes Mansfeld-Südharz/Wirtschaftsregion A 38 e.V. Der Verein umfasst aktuell 14 Mitgliedsunternehmen und will mit eigenen Beiträgen den Strukturwandel in der Region voranbringen, Mansfeld-Südharz bekannter machen und neue Perspektiven für die Bevölkerung öffnen.

 

Herr Dr. Redlich, der Verband beteiligt sich am 16.April an der Rückkehrermesse in Sangerhausen. Warum?

Weil sie zeigt, dass in unserer Region etwas in Bewegung kommt und sie Schritt für Schritt an Attraktivität gewinnt. Das große Spektrum an beruflichen Angeboten und Entwicklungsmöglichkeiten ist dafür doch ein guter Beleg. Insofern ist die Messe nicht nur für Rückkehrer besuchenswert.

 

Was steuern die Unternehmen des Verbandes zu dieser wachsenden Attraktivität bei?

Zunächst einmal wirtschaftliches Wachstum mit all seinen Folgeeffekten. Ich höre immer wieder Klagen, uns fehlten im Osten große Konzerne mit ihren Zentralen. Dabei übersehen viele, dass sich in den letzten Jahren auch hier vor Ort ein wachsender Mittelstand entwickelt, der sich u.a. stark mit der Region identifiziert und die Produktion nicht morgen ans andere Ende der Welt verlagert, weil dort möglicherweise Renditen größer sind. Heute stehen die Verbandsunternehmen gemeinsam für einen erwirtschafteten Umsatz von 123 Millionen Euro und etwa 1100 Mitarbeiter. Das ist insbesondere für die nächste Generation ein tolles Signal: Du hast in der Heimat alle Chancen, dein Leben nach eigenen Wünschen zu gestalten.

 

Was steht neben Vernetzung noch auf der aktuellen Tagesordnung des Verbandes?

Vor allem Themen, für die wir eigene Kompetenzen und Lösungen in unseren Unternehmen besitzen oder gezielt danach suchen. Das reicht vor einer familienfreundlichen Gestaltung der Arbeitsorganisation über Projekte zum nachhaltigen Bauen bis hin zur gemeinsamen Fachkräftssicherung- und Qualifizierung. Aktuell bereiten wir ein Projekt zur Entwicklung des Klosters Helfta vor. Das steht exemplarisch für unsere Einstellung, in der Region Gewachsenes zu bewahren und es in eine neue Zeit zu führen. Nur so schaffen wir übrigens auch mehr Identifikation. Aber jetzt freuen wir uns erst einmal auf interessante Begegnungen und Gespräche am Ostersamstag.